Wir schulden niemandem einen Plan für unser Leben. Unsere guten Freunde müssen es aushalten wenn wir orientierungslos sind. Es erlaubt ihnen, auch nicht mehr alles so fest für ihr Leben wissen zu müssen.
Wer will auch sagen was „orientierungslos“ ist. Es hat in der Geschichte viele Menschen gegeben, die durch ihre feste Orientierung die Welt ins Verderben geführt haben. An ihrer Festigkeit sind andere zerbrochen. Unsicherheit macht demütig. Die Unsicherheit kann der Anfang der Weisheit sein. Es kann eine Begabung sein, etwas nicht zu wissen, etwas nicht zu verstehen. Etwas mag zu komplex und differenziert sein, und jedes Verständnis würde es nur auf eine ungute Weise vereinfachen. Wir dürfen uns gegen die wehren, die von uns verlangen, dass wir ihnen unser Leben erklären. Das schließt Kinder und Eltern ein. Das Leben ist in erster Linie zu leben.
Das heißt nicht, ein verschlossenes Leben zu führen. Es ist gut, wenn wir denen, die uns nahe stehen in unsere Überlegungen einlassen – weil wir es wollen, nicht weil sie es von uns fordern. Auch unsere Orientierungslosigkeit dürfen wir mit ihnen teilen. Aber wir dürfen es uns auch verbieten, dass sie uns in dieser Oreintierungsloisgkeit billige Empfehlungen geben, die unser Leben schwerer nicht leichter machen.