Der Todestag meiner Mutter jährt sich heute zum 2. Mal. Ich war auf dem Friedhof und habe frische Blumen an ihre Grabstätte gestellt.
Die Erinnerungen sind noch sehr präsent.
Als ich zuhause war, erfuhr ich vom plötzlichen Tod eines fernen Bekannten. Wir hatten nicht wirklich viel miteinander zu tun, unsere Wege haben sich ab und zu gekreuzt, ein klein wenig Geplauder und das wars.
Das letzte mal habe ich ihn vor einer Woche gesehen und er war ein Mensch, der mich auch öfters schonmal genervt hat. Mit seiner "hoppla, hier bin ich" Art, mit seinem "Raum" nehmen.
Aber wir hatten nicht wirklich einen Bezug zueinander.
Heute nun erfahre ich von seinem Tod, und ich war geschockt.
Tatsächlich denke ich seitdem ständig an ihn.
Er fehlt, obwohl er so eine kleine, unwichtige Rolle in meinem Leben gespielt hat.
Etwas, was wie selbstverständlich da war, ist plötzlich weg.
Und ich erkenne, dass auch die leisesten Begegnungen eine Spur hinterlassen.
Man vermisst auch die Menschen, die scheinbar nichts mit deinem Leben zu tun hatten. Keinen Einfluss auf dein Leben hatten.
Aber sie gehörten irgendwie doch dazu, wie der Briefträger, der täglich kommt, wie der alte Mann, der jeden Tag mit seinem Rollator an meinem Haus vorbei geht, wie die Frau mit ihren Kindern, die mir jeden Morgen begegnet, wenn ich zur Arbeit fahre.
Es müssen noch nichtmal Worte gesprochen werden, es erscheint belanglos, aber das ist ein Irrtum.
Kein Mensch ist unwichtig, kein Mensch ist wert- oder belanglos.
Alles und jeder der uns begegnet, gehört zu unserem Leben. Es muss nicht immer groß sein, es muss nicht immer tief sein.
Aber alles hinterlässt eine Spur..Auch wir, auch DU. Mögen wir das nie vergessen. Und vielleicht verschenken wir morgen ein Lächeln mehr an Menschen, die wie beiläufig in unserem Leben erscheinen ❤️
Comments